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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) vermisst von der Bundesregierung nachhaltige Verbesserungen und langfristige Investitionen für beruflich Pflegende. Bonuszahlungen reichten nicht und dürften auch nicht über den „dringenden Reformbedarf“ in der Profession Pflege hinwegtäuschen. DBfK-Präsidentin Christel Bienstein sagte am Dienstag:

„Wir brauchen echte Anerkennung der Profession Pflege und dazu müssen langfristig bessere berufliche Rahmenbedingungen hergestellt werden.“

U. a. müsse „massiv“ in Bildung und Studiengänge sowie „angemessene“ Gehälter investiert werden.

Berufsverbände einbeziehen

Solche Investitionen seien mit den Berufsverbänden zu entwickeln, damit sie die Berufsgruppe nicht spalteten, sondern ihrem Fortkommen dienten. Bisherige Bonuszahlungen hätten gezeigt, dass deren Verteilung als ungerecht empfunden worden sei und zu „schädlichen Polarisierungen in der Berufsgruppe“ geführt habe.

Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hält von einer einmaligen Pflegeprämie für einige ausgewählte Beschäftigte nicht viel. DKG-Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß sagte am Dienstag:

„Unsere Pflegekräfte, aber auch viele andere Beschäftigte in den Kliniken, leisten seit fast zwei Jahren Außergewöhnliches. Wir lehnen jegliche Spaltung der Belegschaft in wertvolle und weniger wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter strikt ab.“

Die DKG plädierte für einen Steuerfreibetrag für 2021 und 2022, sodass Pflegende mehr Netto vom Brutto hätten – ähnlich argumentierte bereits die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin Ende vergangenen Jahres.

Konzertierte Aktion erforderlich

Das setze auch einen Anreiz zur Aufstockung von Arbeitszeiten und zur Rückkehr in den Beruf.

Um gute Löhne zahlen zu können, sei allerdings eine ausreichende Finanzierung notwendig. Auch seien Krankenhäuser und Politik gleichermaßen in der Pflicht, die Attraktivität des Arbeitsplatzes – in allen Bereichen des Krankenhauses – zu steigern. Diesbezüglich forderte die DKG eine konzertierte Aktion ein, denn neben Pflegefachpersonen fehlten in Kliniken u. a. auch Ärztinnen, Ärzte und IT-Fachleute.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/jetzt-massiv-in-pflege-investieren
Foto: Nach Angaben des DBfK muss „massiv“ in Bildung und Studiengänge sowie „angemessene“ Gehälter investiert werden. © Getty Images/Steve Debenport